"Arbeitssicherheit ist uns sehr wichtig!"
Stephanie Schrapp ist seit 2009 Geschäftsführerin bei der 1987 gegründeten Firma Schrapp & Salzgeber GmbH & Co. KG in Illertissen. Vor zwei Jahren hat sie außerdem „Holzbauliebe“ gegründet und im darauffolgenden Jahr wurde das Familienunternehmen „fuchs.holzbaulösungen“ gekauft. Welche Veränderungen damit verbunden waren, hat sie uns berichtet.
Wie war die Situation, als Sie den Familienbetrieb übernommen haben?
„fuchs.holzbaulösungen“ hat 1992 in Kettershausen mit dem Hausbau begonnen und sich in der Region einen guten Namen gemacht. Sie hatten sich auf Holzbau und Vorelementieren spezialisiert und so haben wir es auch belassen. Die Übernahme erstreckte sich vom Frühjahr 2022 bis zum 1. September 2022 – ohne Produktionsstopp.
Zu dem Zeitpunkt waren rund 15 Mitarbeiter beschäftigt, die wir auch übernehmen wollten.
Familie Fuchs hat mich bei der Übernahme unterstützt und wir haben ein freundschaftliches Verhältnis. Mir war es wichtig, für die Oma, die immer noch gegenüber wohnt und deren Mann die Firma einst gegründet hat, den Firmennamen beizubehalten.
Haben Sie auch Veränderungen vorgenommen?
Wir haben zunächst alles übernommen, was an Maschinen und Geräten vorhanden war. Natürlich mussten wir aber liegengebliebene Themen aufarbeiten – in manchen Bereichen
investiert ein Unternehmer ja nicht mehr, wenn er weiß, dass er verkaufen wird. Das haben wir dann erledigt.
Wir haben einige ältere Maschinen aussortiert. Alles, was die UVV-Prüfung nicht überstanden hat, wurde entsorgt. Außerdem haben wir neue Sicherheitseinrichtungen,
Leitern und eine Gerüstaußentreppe gekauft. Die Ohren und Füße aller Mitarbeiter wurden vermessen, um ihnen individuell angepasste Sicherheitsschuhe und Ohrenschützer
zur Verfügung stellen zu können. Das Thema Arbeitssicherheit ist uns insgesamt sehr wichtig. Dazu gehört natürlich auch die Schulung der Mitarbeiter.
Wichtig ist, dass man nicht von einer Firma alles eins zu eins auf die andere überträgt. Außerdem bietet es die Möglichkeit, das eigene System nochmal zu überdenken. So konnten wir uns teilweise aus beiden Welten das Beste aussuchen – das war auch toll. Trotzdem war es eine sehr anstrengende Zeit. Was ich im Vorfeld unterschätzt oder zu wenig bedacht hatte, waren die Bereiche IT, Datenschutz und die benötigten Schnittstellen.
Wie kamen die Übernahme und damit verbundene Veränderungen bei den Mitarbeitern an?
Wir haben die Mitarbeiter der Firmen gleichzeitig informiert. Der Großteil war positiv eingestellt. Natürlich bedeuten Veränderungen aber immer auch Stress. Deshalb wollten wir die Mitarbeiter direkt einbeziehen.
Verständlicherweise waren die Mitarbeiter in Kettershausen etwas irritiert, als wir jede einzelne Maschine überprüft und einiges aussortiert haben. Gleiches galt bei den Maßnahmen für Sicherheitsschuhe und Ohrenschutz. Nach der Erklärung waren sie positiv überrascht, dass wir so auf ihre Sicherheit alles tun, damit es ihnen gut geht.
Wir haben im Jahr 2022 direkt ein gemeinsames Firmenfest für alle 70 Mitarbeiter aller drei Firmen mit ihren Familien gemacht. Auch Aktivitäten wie Weihnachtsfeier, Betriebsausflug, Christbaumschlagen in Kettershausen usw. sind für alle gemeinsam und so wird das immer mehr ein Haufen, der zusammenwächst.